Warum das Gerede von Arbeitgebern und Arbeitnehmern Unsinn ist

In den Nachrichten, im Schulunterricht, an den Universitäten und in Diskussionen mit Familie, Freund:innen und Kolleg:innen kommen, wenn über Arbeit und Wirtschaft gesprochen wird, früher oder später immer die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf. Warum diese Begriff die wahren ökonomischen Verhältnisse verschleiern und ab zu lehnen sind wollen wir hier kurz darstellen. Uns ist klar das der Kampf um Begrifflichkeiten nicht die Welt verändern wird, dennoch halten wir es für wichtig uns selbst und anderen klar zu machen wie unsere Gesellschaft funktioniert um sie zu verändern.

Bereits Friedrich Engels, beschrieb den Begriff des Arbeitgebers als eine Verschleierung des Ausbeutungsverhältnis zwischen Lohnarbeit und Kapital:

„Es konnte mir nicht in den Sinn kommen, in das ‚Kapital‘ den landläufigen Jargon einzuführen, in welchem deutsche Ökonomen sich auszudrücken pflegen, jenes Kauderwelsch, worin z. B. derjenige, der sich für bare Zahlung von andern ihre Arbeit geben läßt, der Arbeitgeber heißt, und Arbeitnehmer derjenige, dessen Arbeit ihm für Lohn abgenommen wird“.

Was Engels damit meint ist das die Begriffe nicht nur unpassend, sondern geradezu verkehrt herum gebraucht werden. Im Kapitalismus sind es die sogenannten „Arbeitgeber“, wir sagen Kapitalist:innen, die die Arbeitskraft von den sogenannten „Arbeitnehmern“, wir sagen Arbeiter:innen, nehmen und nicht anders herum. Mehr noch, sie kaufen sie zu einem geringeren Preis ein, als was die Arbeitskraft tatsächlich leistet. Es handelt sich damit um Ausbeutung im ökonomischen Sinne. Einwände von Liberalen, es würde hier doch nicht um die Arbeit an sich, sondern um den Arbeitsplatz gehen begreifen nicht, dass Lohnarbeit kein wie von ihnen behauptete freiwilliges Vertragsverhältnis ist, sondern für jeden Menschen der selbst nicht über Kapital verfügt ein zwanghafte Notwenigkeit ist um die eigenen Existenz zu sichern.

Der Zwang zur Lohnarbeit und die allgegenwärtige Ausbeutung in diesen Verhältnissen müssen als solche benannt werden. Ebenso muss benannt werden wer davon profitiert: Die Kapitalist:innen. Nicht aus Bosheit oder Missgunst beuten sie die Arbeiter:innen aus, sondern weil das System der Konkurrenz sie dazu zwingt. Sie besitzen die Produktionsmittel mit denen wir arbeiten müssen und sie streichen den Großteil der Früchte dieser Arbeit ein.

Ein Ende der Ausbeutung wird es nur geben können wenn die Produktionsmittel nicht länger in den Händen einer kleinen Minderheit sind, sondern kollektiv und zum Wohle aller verwaltet werden. Dieses System ist der Sozialismus. Für ihn kämpfen wir weil wir davon überzeugt sind das eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung möglich ist!