Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Seit 1996 wird dieser Tag in Deutschland als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Er ist ein Mahnmal für die Schrecken des Faschismus.

Denn allein in Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen Opfer des faschistischen Terrors. Insgesamt waren es ca. 17 Millionen Menschen, die durch Terror, Verfolgung und Krieg ermordet wurden. Der Antisemitismus der Nazis gipfelte in 6 Millionen ermordeten Jüd:innen. Der Krieg im Osten kostete beinahe genau so vielen Bürger:innen der Sowjetunion das Leben.

Bereits vor Kriegsbeginn hatte man tausende Sozialdemokrat:innen und Kommunist:innen ermordet, um jede politische Opposition auszuschalten. Zeitgleich und mit massiver Hetze gegen Jüdinnen und Juden, Sinti:zze und Rom:nja sowie queere und behinderte Menschen wurden die Ausgrenzungen, Verfolgungen und Ermordungen all dieser Bevölkerungsgruppen ideologisch vorbereitet und umgesetzt.

Zwar wurde die Herrschaft der Nazis am 8. Mai 1945 gebrochen, doch hochrangige NS-Funktionäre behielten für Jahrzehnte ihre Ämter und konnten ihre politischen Ziele in neuen Gewändern weiter verfolgen. Eine tatsächliche Entnazifizierung hat also nie stattgefunden.

Und so sitzen auch heute noch – 79 Jahre nach der Befreiung – Faschist:innen in Parlamenten, ermorden sie Migrant:innen und hetzen gegen politische Gegner.

Vor der Kontinuität faschistischer Kräfte im Staatsapparat, beispielsweise innerhalb des Verfassungsschutzes der Polizei und der Bundeswehr, dürfen wir Antifaschist:innen also nicht die Augen verschließen – vor allem nicht, weil es sich um einen kapitalistischen Klassenstaat handelt, der nicht in unserem Interesse agiert und zum Schutz des Privateigentums seiner Profiteure auch in Zukunft wieder auf einen faschistischen Staatsumbau setzen würde.

Dem müssen wir antifaschistische und klassenkämpferische Strukturen entgegenstellen, damit Rassismus und Antisemitismus im Keim erstickt werden und um mit der revolutionären Überwindung des Kapitalismus die folgende Parole auch endlich Wirklichkeit werden zu lassen:

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!