Nadeschda Krupskaja

„Alles Geschwätz darüber, daß die Frau ‚von Natur aus‘ zur Führung des Haushalts ‚vorherbestimmt‘ sei, ist ebenso sinnlos wie seinerzeit das Gerede der Sklavenhalter, daß die Sklaven ‚von Natur aus vorherbestimmt‘ seien, Sklaven zu sein.“ 

  • Nadeschda Krupskaja

Nadeschda Krupskaja, 1896 in St. Petersburg geboren, beginnt im Alter von 14 Jahren Nachhilfestunden zu geben, wird nach ihrem Abschluss zunächst Lehrerin an einer Arbeiter:innenschule und beginnt stärker politisch aktiv zu werden. Sie wird stellvertretende Leiterin des „Kampfbundes für die Befreiung der Arbeiterklasse“. In dieser Zeit lernt sie ihren späteren Ehemann Lenin kennen. Wegen „verbotener Agitation“ wurde sie 1896 verhaftet und für drei Jahre verbannt. In der Verbannung verfasst sie „Die arbeitende Frau“, worin sie die harten Lebensbedingungen der proletarischen Frauen analysiert und ihre Überzeugung darlegt, nach der nur der gemeinsame Kampf der Geschlechter zur Befreiung führen kann.

Ebenso bekämpft sie die spalterischen Überzeugungen vieler Männer, die der Meinung sind, Frauen sollen sich aus politischen Angelegenheiten und erst Recht dem revolutionären Kampf heraushalten. Nach ihrer Rückkehr beginnt sie die Herausgabe der Iskra, einer revolutionär-marxistischen Zeitschrift im damaligen Russischen Zarenreich.

Nach der Oktoberrevolution 1917 baut Nadeschda das sozialistische Schulwesen und Erziehungssystem mit auf und wird 1920 Leiterin des Hauptkomitees für politische Bildung. Hier setzt sie sich unermüdlich für den Aufbau des Sozialismus ein. Nicht nur als ökonomisches System, sondern als eines, in dem Bildung, Bewusstsein und Solidarität aufblühen kann. 1927 wird sie Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Bis zu ihem Lebensende 1939 ist Nadeschda stellvertretende Volksbildungskommissarin.