Das System ist Täter! Feminismus heißt Klassenkampf!

Wir werden in dieser Welt misshandelt, vergewaltigt, wir werden mundtot gemacht, wir werden ermordet, wir werden Zuhause und bei der Lohnarbeit ausgebeutet. Unsere Körper und unsere Psyche werden verstümmelt, wir werden zu Besitz erklärt und versklavt. Wir arbeiten 24/7 und sehen dafür keinen Cent. 

Unsere individuellen Erfahrungen mit Seximus und patriarchaler Gewalt betten sich ein in unsere systematische Unterdrückung im patriarchalen Kapitalismus. Der Kapitalismus hat sich seit jeher patriarchaler Strukturen bedient und erhält diese aufrecht. Er ist angewiesen auf die binäre Spaltung der Geschlechter entlang reproduktiver und produktiver Tätigkeiten.

Er bringt Männern bei, Gewalt über uns ausüben zu können, um das patriarchale Herrschaftsverhältnis abzusichern, ihre Wut an uns auszulassen und sich stark zu fühlen in einer Gesellschaft, die uns alle schwach macht. 

Aber wir lassen uns nicht von diesem System verstümmeln und ausbeuten, Werder beim Lohnarbeiten noch Zuhause. Wir greifen an. Wir verweigern unsere Rolle als Frau in dieser Gesellschaft. Wir sind keine Lustobjekte, wir sind nicht verfügbar, wie es Männern gerade passt, wir sind nicht schwach, wir brauchen und wollen keine männliche Hand, die uns führt. 

Wir verweigern die Wohnung, die Familie als den Ort, wo wir angeblich hingehören und der uns glücklich zu machen hat. Wir weigern uns, einen Finger für dieses System zu rühren. Denn wenn wir streiken, steht die Welt still. Unser Platz ist in der revolutionären Bewegung, im Kampf für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Und so treten wir in die Fußstapfen tausender Frauen vor uns, die ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen, statt es sich vom patriarchalen Kapitalismus diktieren zu lassen.

Wir wollen es uns zur Aufgabe machen, den Kampf, den unsere Genossinnen geführt haben und den wir heute weitertragen, sichtbar zu machen. Wir wollen voneinander lernen und unsere Fesseln spüren, um sie schließlich zu sprengen. 

Wir starten eine Kampagne, die die feministischen Errungenschaften unserer Vorfahrinnen ehrt, den materialistischen Feminismus als Analyse und Perspektive stark machen und revolutionäre Kraft in den feministischen Befreiungskampf bringen soll. Wir starten eine Solidaritätsoffensive unter allen Ausgebeuteten dieser Gesellschaft. 

Dieses System ist Täter. Es hetzt Männer auf uns und schützt sie bei ihren Gewalttaten. Es stiftet Männer dazu an, unsere Arbeit auszubeuten. Antwort darauf muss der von Frauen angeführte Kampf aller Geschlechter gegen das Patriarchat sein. 

Feminismus heißt Klassenkampf.