25. Todestag der Düsseldorfer Antifaschistin Klara Schabrod

‘Die Geschichte war so, dass Widerstand geleistet werden musste. Wir haben das alles aus Aufrichtigkeit getan. Wir konnten gar nicht anders.“

Klara Schabrod (geb. Matthies) wurde am 18. Januar 1903 in Hannover geboren. Sie war Antifaschistin und Kommunistin, wuchs in einer Arbeiter:innenfamile auf und zog 1927 nach Düsseldorf, wo sie der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beitrat.

Ab 1930 war sie im Literaturvertrieb der KPD in Düsseldorf beschäftigt und übernahm die Frauenarbeit der Partei im Bezirk Niederrhein. Bis 1933 trat sie als Rednerin auf KPD-Versammlungen auf.

Am 1. Januar 1933 verlobte sie sich mit Karl Schabrod. Dieser wurde am 28. Februar 1933 verhaftet und später ins KZ Börgermoor gebracht. Nach kurzer Haftentlassung war er von Juli 1934 bis Mai 1945 aus politischen Gründen „lebenslänglich“ im Zuchthaus Münster erneut inhaftiert.

Der Hauptgrund für Klaras Widerstand bestand jedoch in dem Vorhaben, einen Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Die Partei, mit der sie das erreichen wollte – die KPD – war nach den Reichstagswahlen 1930 und 1932 die stärkste politische Kraft in Düsseldorf. Auch 1933 waren noch viele Kommunist:innen aktiv und leisteten verschiedene Formen des Widerstandes, so auch Klara. Zur Finanzierung der mittlerweile verbotenen KPD übernahm sie die Kassierung bei Mitgliedern in den zwei Düsseldorfer Statteilen Derendorf und Unterrath.

Am 26. Juni 1933 wurde sie wegen „kommunistischer Umtriebe“ und „staatsfeindlicher Betätigung“ festgenommen. Etwa zehn SS-Männer kamen gegen 22 Uhr in ihre Wohnung und durchsuchten diese nach den Marken, die sie für die Unterstützung der KPD verkaufte.

Die SS fand keine Beweismittel, inhaftierte Klara dennoch und übergab ihren Sohn Konrad an eine im gleichen Haus wohnende nationalsozialistische Familie. Klara hingegen wurde in den SS-Keller in der Königsallee gebracht; sie war die erste Frau, die dort gefoltert wurde. Trotzdem gab sie nichts über ihre illegale politische Arbeit preis. Daher brachte man sie einen Tag später ins Frauengefängnis auf der Ulmer Höh. Auch hier konnte ihr keine staatsfeindliche Betätigung nachgewiesen werden, sodass sie am 21. Oktober 1933 wieder aus der „Schutzhaft“ entlassen wurde.

Doch am 31. Mai 1935 wurde sie erneut für fünf Tage festgenommen. Dabei wurde ihr und ihrem Bruder vorgeworfen, einen kommunistischen Genossen bei der „Vorbereitung zum Hochverrat“ unterstützt zu haben. Auch hier konnte ihr nichts nachgewiesen werden, sodass sie wieder frei kam. Weiterhin schrieb und sprach Klara öffentlich über den Nationalsozialismus – auch, um über die vielen andere Frauen, die wie sie selbst im Widerstand waren, aufzuklären. So gründete sie in Düsseldorf auch den überparteilichen Frauenausschuss.

Außerden arbeitete Klara im Düsseldorfer Schulausschuss und in Schulpflegschaften; sie war in der Frauen- und Friedensbewegung aktiv und setzte sich gegen eine Wiederaufrüstung und für eine Ächtung der Atombombe ein. Am 28. März 1999 starb Klara Schabrod mit 96 Jahren. Zeitlebens blieb sie Antifaschistin.